Einkornmehl: Alles über das Urgetreide – Herkunft, Nährwerte, Verwendung & mehr

Einkornmehl, gewonnen aus einer der ältesten kultivierten Getreidearten, erlebt ein Revival. Sein nussiger Geschmack, die goldgelbe Farbe und das beeindruckende Nährstoffprofil machen es zu einer attraktiven Alternative zu herkömmlichem Weizenmehl. Dieser umfassende Guide liefert Ihnen alles Wissenswerte über Einkornmehl – von seiner Herkunft über die Verwendung in der Küche bis hin zu seinen gesundheitlichen Vorteilen.

Herkunft und Geschichte: Eine Reise in die Vergangenheit

Einkorn (Triticum monococcum), auch “Kleiner Spelz” genannt, blickt auf eine über 10.000-jährige Geschichte zurück. Im fruchtbaren Halbmond beheimatet, war es eine der ersten Getreidearten, die vom Menschen domestiziert wurden. Im Gegensatz zu hochgezüchtetem Weizen blieb Einkorn über Jahrtausende nahezu unverändert und bietet somit einen Einblick in die Ernährungsweise unserer Vorfahren.

Eigenschaften und Besonderheiten: Was Einkornmehl auszeichnet

Die goldgelbe Farbe des Einkornmehls stammt von Carotinoiden, natürlichen Pigmenten mit antioxidativer Wirkung. Sein nussiges Aroma verleiht Backwaren eine besondere Note. Die Textur ist feiner als Vollkornweizenmehl, aber etwas gröber als Auszugsmehl. Einkornmehl enthält zwar Gluten, jedoch in geringerer Menge und anderer Zusammensetzung als moderner Weizen. Dies könnte die Verträglichkeit für manche Menschen mit leichter Glutenempfindlichkeit verbessern. Wichtig: Einkorn ist nicht glutenfrei und für Menschen mit Zöliakie ungeeignet.

Nährwerte: Ein Blick auf die Nährstoffpower

Einkornmehl ist reich an Proteinen, Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen.

Nährstoff Menge pro 100g (ca.)
Kalorien 320 kcal
Kohlenhydrate 60-70g
davon Zucker 2g
Protein 12-16g
Fett 2-3g
davon gesättigte Fettsäuren 0.5g
Ballaststoffe 9-12g
Eisen 4mg
Magnesium 150mg

Darüber hinaus enthält Einkornmehl beachtliche Mengen an B-Vitaminen, Vitamin E, Vitamin K und Phosphor. Der höhere Nährstoffgehalt im Vergleich zu herkömmlichem Weizenmehl macht Einkorn zu einer wertvollen Ergänzung des Speiseplans. Aktuelle Forschung untersucht die Bioverfügbarkeit der Nährstoffe, also wie gut sie vom Körper aufgenommen werden können.

Verwendung: Backen mit Einkornmehl – Schritt für Schritt

Der niedrigere Glutenanteil im Einkornmehl erfordert angepasste Backtechniken. Der Teig ist weniger elastisch und benötigt längere Gehzeiten. Hier eine einfache Anleitung für ein Einkornbrot:

  1. Zutaten: 500g Einkornmehl, 350ml lauwarmes Wasser, 1 Würfel frische Hefe (oder 2 ¼ TL Trockenhefe), 1 TL Salz.
  2. Hefe aktivieren (bei Frischhefe): Hefe im lauwarmen Wasser auflösen und 5-10 Minuten gehen lassen.
  3. Trockene Zutaten mischen: Mehl und Salz in einer Schüssel vermengen.
  4. Teig mischen: Hefewasser zu den trockenen Zutaten geben und verrühren.
  5. Kneten: Den Teig auf einer bemehlten Fläche ca. 10 Minuten kneten.
  6. Gehen lassen (1. Gehzeit): Den Teig in einer gefetteten Schüssel zugedeckt an einem warmen Ort 1-1,5 Stunden gehen lassen.
  7. Formen: Den Teig zu einem Laib formen und auf ein Backblech mit Backpapier legen.
  8. Gehen lassen (2. Gehzeit): Den Laib zugedeckt 30 Minuten gehen lassen.
  9. Backen: Im vorgeheizten Backofen bei 220°C 45-50 Minuten backen.
  10. Abkühlen lassen: Das Brot vor dem Anschneiden auf einem Gitter auskühlen lassen.

Einkornmehl eignet sich nicht nur für Brot, sondern auch für Kuchen, Kekse, Pfannkuchen und Pasta. Experimentieren Sie und entdecken Sie neue Geschmacksrichtungen!

Wo kaufen?: Einkornmehl finden

Einkornmehl ist in Bioläden, Reformhäusern, ausgewählten Supermärkten und Onlineshops erhältlich. Achten Sie auf Bio-Qualität.

Einkorn vs. andere Urgetreide: Ein Vergleich

Einkorn, Dinkel, Emmer und Kamut gehören zu den Urgetreidearten. Sie unterscheiden sich in Geschmack, Nährstoffzusammensetzung und Backeigenschaften. Dinkel hat beispielsweise einen höheren Glutenanteil als Einkorn, während Kamut einen buttrigen Geschmack aufweist. Jeder dieser Urgetreide hat seinen eigenen Reiz!

Gesundheitliche Aspekte: Nährstoffpower und Hinweise

Einkornmehl kann aufgrund seines Nährstoffreichtums und des niedrigeren Glutenanteils positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Studien deuten auf eine verbesserte Blutzuckerkontrolle und entzündungshemmende Eigenschaften hin. Wichtig: Bei bestehender Glutenunverträglichkeit sollte die Verträglichkeit von Einkorn ärztlich abgeklärt werden.

FAQ: Häufige Fragen zu Einkornmehl

  • Lagerung: Kühl, trocken und dunkel lagern.
  • Haltbarkeit: Bei richtiger Lagerung mehrere Monate haltbar.
  • Allergien: Einkorn enthält Gluten. Es ist ungeeignet für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit.

Fazit: Ursprünglicher Genuss für die moderne Küche

Einkornmehl verbindet Tradition mit modernen Ernährungstrends. Der nussige Geschmack und die gesundheitlichen Vorteile machen es zu einer Bereicherung für jeden Speiseplan. Lassen Sie sich vom Urgetreide inspirieren und entdecken Sie die Vielfalt von Einkornmehl!

bertkoch

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